Kaukasen – Zwinger „von Inguri
Besitzerin Rosemarie Schlegel Birke
Einleitung
Unser
erstes Züchterportrait stellt den Kaukasen Zwinger von Inguri vor. Deren
Besitzerin lernte ich auf einer Ausstellung 1995 in Friedrichshafen kennen.
Einige
ihrer Hunde kannte ich und über eine ganze Reihe von ihnen erfuhr ich etwas
über deren Besitzer.
Eines
hatten diese Hunde immer gemeinsam, ihre Besitzer lobten das Wesen oder den
Charakter dieser Hunde, egal welche Ansprüche sie stellten. Und die waren sehr
vielfältig, Wachhunde, Familienhunde, oder Hunde mit anderen Haustieren. Sie
sollten überall hin mitgenommen werden können, usw.
Wenn
also alle diese Ansprüche erfüllt worden sind, können die Hunde nicht schlecht
gewesen sein.
Und eines kommt für mich hinzu, Rosi Schlegel Birke war immer für „Experimente“ offen. So vermittelte ich 2004 eine Hündin aus Georgien, die in der Schweiz lebte an sie. Es war Lara und die ist sicher strittig, wenn man sie mit Kaukasen vergleicht, die man in Deutschland findet. Überflüssig zu schreiben, ich finde diese Hündin nicht nur sehr schön, sondern sie hat auch einen sehr guten Charakter. Daher passt sie in die „Truppe“ von Rosi und die Käufer von Lara – Welpen haben wiederum ihren Spaß.
Über die ersten vier Bilder schreibt Rosi:
“ ... Zur Erinnerung an unsre - Anasztazia
Felvideki Halhatatlan ( ANNA )
Im
Juli 2007 starb unsre Anna im Alter von 12 Jahren und 3 Monaten. Sie lebte die
letzten Jahre ausschließlich bei und mit unsren Schafen und Gänsen, fühlte sich
dort ausgesprochen wohl und konnte die letzten Jahre in Ruhe genießen. Wenn
unsre Schafe zufällig an einer anderen Stelle weideten suchte sie den Ausgleich
bei der Nachbarherde.
Nach
meinem Studium der Angewandten Kunst verschlug es mich in ein kleines Dörfchen
am Rande des Erzgebirges, unweit der Grenze zu Tschechien. Ein ehemaliger
Bauernhof am Rande des Dorfes wurde unser Zuhause – wirklich ein geeigneter
Platz um eine Hundezucht zu betreiben, aber dazu sollte es erst 20 Jahre später kommen.
Hunde
hatten wir allerdings damals schon – erst Collies und später einen Kuvac.
1988 sah ich den ersten Kaukasen in natura. Ich hatte mich vorher noch nie mit dieser Rasse beschäftigt und wusste auch so gut wie nichts von diesen Hunden. Ein großer Vorteil war aber die Erfahrung mit unsrem Kuvac - Rüden. Er kam 1977 zu uns und durch Ihn lernten wir den Umgang mit diesen eigenwilligen Hirtenhunden. Er war eigentlich kein schwieriger Hund aber hin und wieder gab es Situationen in denen wir begreifen mussten, dass der Umgang mit diesen eigenständigen Hunden anders ist als mit Schäferhund , Collie &.Co.
Also stürzte ich mich in das Abenteuer „Kaukasischer
Owtscharka“ – eigentlich nannte man ihn bei uns hier „Kaukasischer
Schäferhund“. Allerdings heißt ja auch Owtscharka auf deutsch nichts weiter als
Schafhund bzw Schäferhund, aber eben „Kaukasischer“ – und das ist ein
Unterschied! Da ich aber nie die Absicht hatte, Hundesport zu betreiben und
auch keine Lust verspürte mir einen „Befehlsempfänger“ zuzulegen, ließ ich mich
von der Faszination, die die Begegnung mit einem Kaukasenrüden auf mich gemacht
hatte leiten und ging auf die Suche nach einem Welpen.
Die
folgenden Bilder zeigen die Aufzucht oder die „Lebensbedingungen“ der Welpen,
Rosi schreibt dazu: So wachsen unsre Welpen auf - Durch frühzeitigen Kontakt mit Nutztieren
lernen die Kleinen sie zu respektieren.
Im Mai 1989 begann alles mit einem Rüden namens Festus von E.u.R. – er stammte aus DDR-Zucht. Er war genau solch ein Welpe, den ich keinem Anfänger empfehlen würde. Er benahm sich schon als Welpe sehr reserviert Fremden gegenüber und ließ sich nur widerwillig von ihnen anfassen. Die ersten Ausstellungen bewältigte er trotzdem mit Bravour – später haben wir ihm und uns das erspart.
Diesem Rüden folgten in kurzem Abstand noch 2 Hündinnen – GROLLI und HEXE von E.u.R. !
Ich wurde damals Mitglied im Kaukasischen Owtscharka Club ( KOC ), bin aber 1995 ausgetreten und seit dieser Zeit in einem kleinen eigenständigen Club (Spezialclub für kaukasische Schäferhunde ). Ich suchte einen Zwingernamen aus - er sollte eine Verbindung zum Kaukasus haben und so fiel die Wahl auf „von INGURI“ – es ist ein Fluss im Kaukasus. Der Name „von Inguri“ ist bei der FCI eingetragen. Ausstellungen im In- und Ausland folgten – die Kaukasen waren zum Lebensinhalt geworden.
Dann
stand der erste Wurf bevor - am 06.
Juli 1991 war es dann soweit !
Es war spannend, aufregend und unheimlich schön, dies zu
erleben. GROLLI hatte 9 wunderschöne
Welpen – der A – Wurf war da - jegliche
Freizeit widmete ich der Aufzucht der Kleinen und dann rückte auch schon die
Zeit der Abgabe der Welpen an die neuen Besitzer schneller als gedacht heran.
Nach dem A – Wurf folgte der B – Wurf und so verging Jahr um
Jahr, es gab Höhen und Tiefen, Grolli, meine erste Hündin verlor ich im Alter
von 4 ½ Jahren durch Magendrehung – es war unfassbar traurig für mich, aber
auch solche Dinge passieren.
Von
1991 bis heute haben Welpen „von Inguri“ in allen Teilen Deutschlands, und auch
im Ausland (Österreich / Schweiz / Frankreich / Tschechien / Finnland / USA )
ein neues Zuhause gefunden. Zu vielen Besitzern haben wir noch heute Kontakt
und es gibt nichts Schöneres für uns, zu erfahren wie sich die kleinen
Knuddelbären von einst entwickelt haben.
Die nächsten Bilder zeigen Ariel – Bainak und Lara bei uns zuhause !
Große Hirtenhunde wie der Kaukase haben natürlich hier in Deutschland wenig Möglichkeit ihrer einstigen Bestimmung gerecht zu werden, ein geeignetes Grundstück und Familienanschluss sind deshalb Bedingung. Bei uns dürfen sie schon ein klein wenig als „Wächter einer Miniherde“ üben. Schafe, Ziegen und zeitweise auch Gänse dienen uns unter anderem als Rasenmäher. So gewöhnen sich die Welpen schon sehr zeitig an Nutztiere und respektieren sie. In den letzten Jahren geben wir oft Welpen in Hände von Menschen die hobbymäßig oder professionell Pferde, Schafe oder andere Tiere züchten, diese dürfen dann tatsächlich ein bisschen Hirtenhund sein. Vor 9 Jahren ging eine Kaukasenhündin zu einem Schäfer – sie erfüllt Ihre Aufgabe perfekt ! Andere leben mit Pferden und Rindern, auch das funktioniert sehr gut. Hexana, eine Tochter von Bainak und Lara lebt auf einem Hof mit Hühnern und Enten – es darf also auch mal Federvieh sein - ab und zu stielt sie ein Ei, aber das soll ja auch dem Fell gut tun. Es ist nur schade, dass wenig Bildmaterial existiert von diesen Hunden, da wir abhängig sind in dieser Beziehung von den Besitzern und die haben andere Interessen, als zu fotografieren.
Die
meisten Fotos stammen also aus der eigenen Kamera, sind die eigenen Hunde und
deren Nachkommen.
Unsere vier Kaukasen – das sind momentan:
Hündin
/ ARIEL - WT: 02.11.2002 stammt aus
Polen
Hündin
/ LARA - WT: 24.04.2003 aus Georgien
Rüde
/ BAINAK -WT: 09.10.2004 aus Weißrussland
und KIRA -WT: 26.08.2007 – Tochter von ARIEL und einem Rüden aus Russland.
Viel
mehr sollen es eigentlich nicht werden, die vier nehmen uns voll in Anspruch.
Obwohl bei jedem Wurf ein Welpe dabei ist, den ich am liebsten behalten möchte.
Das große Ziel ist und bleibt die Zucht von charakterfesten, gesunden und typvollen Kaukasen. Das gelingt zwar nicht immer, denn dabei ist die Auswahl der Zuchttiere ausschlaggebend. Ich kenne Züchter im Ausland, die eine größere Anzahl von Hündinnen und auch Rüden besitzen – für die Zucht sehr vorteilhaft, aber hier in Deutschland einfach nicht möglich. – schon gar nicht mit 2 Personen und dieser Rasse! Um einen passenden Rüden für eine Hündin zu finden ging die Reise in den letzten Jahren deshalb schon öfter ins Ausland, was zwar mit beträchtlich mehr Aufwand verbunden ist, als nur immer den eigenen Rüden einzusetzen aber für die Zucht auf jeden Fall ein Plus.
Für uns spielt auch keine Rolle, welche Titel (Ausstellungstitel) ein Hund hat. Man sieht auf Ausstellungen so viele „Championhunde“, wo man sich manchmal nach dem „Wieso“ fragt. Zwar sind wir auch mit unsren Hunden hin und wieder auf Ausstellungen vertreten, aber es bleibt im normalen Rahmen.
Wir, mein Mann und ich hoffen sehr, mit dieser uns so sehr ans Herz gewachsenen Rasse noch lange Zucht betreiben zu können und immer kompetente Leute zu finden, die mit vernünftigen Vorstellungen zu uns kommen.
Eine große Gefahr sehe ich in der Tatsache, dass aufgrund der derzeitigen Situation (Wegfall der Grenzen innerhalb der EU ) – sich so genannte Züchter befleißigen, im Internet Kaukasen als „Waffe“ anzubieten zum Schutz des Hab - und Gutes ! Internetanzeigen mit Bildern von zähnefletschenden Hunden am Gitter öffnen Tür und Tor für Menschen mit extremen Geltungsbedürfnissen und gefährden den Ruf der Kaukasen und anderer Hirtenhunde.
Jahrelange Erfahrung mit Hundekäufern wird uns hoffentlich davor bewahren, dass unsre Welpen in falsche Hände geraten – beraten auch nach dem Kauf ist selbstverständlich.
Rosemarie Schlegel
Birke
In
der Hirtenhundewelt gibt es eine „Linkliste“, die haben wir still gelegt, denn
einfach Links auf Seiten angeben, ist nicht gerade produktiv und sagt nicht
allzu viel aus.
Statt
dessen hatten wir die Idee mit den Portraits von Züchtern. Das heißt natürlich
auch, diese Züchter/innen möchten wir empfehlen. Die Gründe dafür sind zu
lesen. Im Umkehrschluss bedeutet das natürlich auch, es gibt Züchter/innen, die
werden hier nicht stehen.
Wer sich über den Zwinger „von Inguri“ weiter informieren will, dem sei die HP
von Rosemarie Schlegel Birke empfohlen: www.kaukase.de